Vorsicht - Riesenbärenklau im Albtal!
Vorsicht - Riesenbärenklau im Albtal!
Ehrenamtliche Beseitigungsaktion
Seit einiger Zeit verbreitet sich im Albtal und seinen Seitentälern der aus der Kaukasusregion stammende Riesenbärenklau: Eine bis zu 3 Meter hohe Pflanze, deren bloße Berührung Verbrennungen hervorrufen kann und damit insbesondere spielende Kinder gefährdet. Phototoxische Giftstoffe in den Nesselhaaren dieses Doldenblütlers reagieren unter Lichteinfall an der Haut und führen zu den typischen Verbrennungssymptomen wie Hautrötungen und Brandblasen.
Die Pflanze, die 2008 zur Giftpflanze des Jahres gewählt wurde, ist momentan dabei, sich entlang der Alb auszubreiten. Noch ist es möglich, die Ausbreitung zu stoppen: Abgesehen von größeren Vorkommen im Gaistal haben wir bisher nur einzelne Vorkommen bis Marxzell hinunter entdeckt. Allerdings verbleibt dazu nicht mehr viel Zeit, da jede Pflanze bis zu 50000 Samen ausbilden kann und ohne aktives Bekämpfen der Weg innerhalb kürzester Zeit somit vorgezeichnet ist.
Die hartnäckige Pflanze läßt sich aber leider nicht so leicht entfernen: Abmähen dämmt die Population nur ein und verzögert die weitere Ausbreitung, tötet die Pflanze jedoch nicht ab. Und jede übersehene Pflanze kann bis zu 50000 Samen ausbilden, die in den kommenden Jahren wachsen werden! Es ist möglich, die Pflanze zum richtigen Zeitpunkt, kurz vor der Samenreife, abzumähen, denn nach der Ausbildung von Samen stirbt die Pflanze ab – jedoch müssen dabei die unreifen Samen eingesammelt werden, da sie sonst einer Notreife unterliegen. Für uns ehrenamtlich Tätige ist dies allerdings kaum möglich, da man nicht immer zum erfolderlichen Zeitpunkt auch die Möglichkeit dazu hat, und so blieb nur die zweite Variante: Die Pflanze auszugraben.
Wir haben aufgrund dieser Notwendigkeit letztes Wochenende eine Beseitigungsaktion durchgeführt. Ursprünglich als umfangreiche Aktion Hand in Hand mit Kommunen und weiteren ehrenamtlichen Helfern geplant, konnten wir dieses Jahr den Umständen geschuldet nur in kleiner Besetzung tätig werden. Das Ziel war somit lediglich, bestehende sogenannte Initialpopulationen zu bekämpfen.
Auf Höhe von Marxzell gelang es uns, auf etwa einem Kilometer Länge die Albwiesen zu säubern. Außerdem konnten wir am Ortsausgang von Rotensol und im Dobeltal einige Vorkommen beseitigen. Am Ortsausgang Rotensol stehen am Parkplatz aber immer noch große Bestände, da wir dort im steinigen Boden die Pflanzen nicht ausgraben konnten. Hier wollen wir im Juli die Samendolden abschneiden. Bis dahin ist auf dem Parkplatz Vorsicht angebracht!