Der Pfadfinder und die gute Tat

Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt.

Baden-Powell (Gründer der Pfadfinder)

Dieses Zitat von Lord Baden-Powell – dem Gründer der Pfadfinder – ist sein Aufruf und Vermächtnis an alle Pfadfinder dieser Welt. Nur wer gelernt hat, sich selbst zurückzustellen und auf andere zu achten, der kann diesem Anspruch gerecht werden. Gerade heute sehen wir, wie wichtig es ist, dass in der Gesellschaft keiner für sich alleine lebt. Es ist wichtiger denn je, auf seinen Nächsten zu achten. Doch diese Bereitschaft fällt nicht vom Himmel, sondern muss erarbeitet und geübt werden.

Das gemeinsame Erleben in unseren Gruppen lässt Kinder und Jugendliche genau diese Erfahrung machen: dass der Einsatz für andere die innere Zufriedenheit gibt, die viele, vor allem Jugendliche, dringend suchen. Und sie spüren, dass sie durch ihren Einsatz für andere zu einem wertvollen Teil dieser Gesellschaft werden. So leistet Pfadfinderei einen wesentlichen Beitrag zu einem gelungenen sozialen Miteinander.

Doch nicht nur das Miteinander und der rücksichtsvolle Umgang sind für uns Pfadfinder selbstverständlich. Genauso respektvoll wie wir anderen - und gerade auch älteren - Menschen begegnen, begegnen wir auch der Natur. So nehmen wir nicht nur regelmäßig an Wald- und Dorfputzaktionen teil, sondern schützen auch dann unsere Natur, wenn keiner zusieht. Ein Beispiel zu in Anlehnung zu dem Zitat von Baden-Powell:  wir hinterlassen einen Platz im Wald immer sauberer als wir ihn vorfinden.
 

Soziales Engagement

Dafür sind wir doch da

Seit jeher haben die Pfadfinder es sich zur Aufgabe gemacht, allen Menschen in Not zu helfen. So heißt es zwar, der Pfadfinder solle jeden Tag eine gute Tat vollbringen, aber weshalb nur eine?

Von Anfang an lernen und erfahren die Pfadfinder in ihren Gruppen, wie schön es ist, anderen Menschen zu helfen. So wird die "Gute Tat" bei unseren Pfadfindern immer mehr zur Gewohnheit. Schließlich ist es eine Selbstverständlichkeit dort zu helfen, wo wirklich Hilfe gebraucht wird. Als durch die Coronakrise viele Menschen Hilfe benötigten, war der Eifer bei uns groß: es wurde eine Aktion gestartet, mit der alle Bedürftigen der Gemeinde Karlsbad erreicht werden konnte. Ein Einsatz, der gerade von älteren Menschen gerne angenommen wird.

Unsere Mitglieder bringen mit Freude ihren Einsatz für ihre Mitmenschen, für die Natur und für ihre Gemeinde. Wenn es gilt mit anzupacken, sind wir mit dabei.

Durch die positive Rückmeldung erfahren vor allem die jüngeren Pfadfinder, wie sehr ihre Hilfe zählt: sie erkennen, daß auch ihr Beitrag wichtig ist, so klein er manchmal auch scheinen mag. Diese Erfahrungen sind sicherlich mit die wertvollsten, die wir Jugendliche heute sammeln lassen können: die Erfahrung dessen, dass ihr Beitrag zählt. Dass es nicht egal ist, was sie tun. Und nicht zuletzt, dass sie mit einer "kleinen" Bemühung anderen etwas unermesslich Wertvolles geben können - hier sogar Gesundheit.

Diese Erfahrungen wird die jungen Menschen durch ihr weiteres Leben begleiten. Wir legen damit die Grundlage, dass sie wertvolle Mitglieder der Gesellschaft werden. Sie erleben ihr Handeln als sinnhaft und stärken so ihr Selbstwertgefühl. Damit wird das Engagement für andere zum wichtigen Baustein der eigenen Entwicklung.

Pfadfinder sind Helden

Viele Kleinigkeiten

Wer würde nicht gerne einmal eine Heldentat vollbringen? Große Taten sind selten, doch ein Held kann man trotzdem sein. Denn das Leben besteht aus vielen Kleinigkeiten. Wer die Augen offen hält und hilft wo er nur kann, ist ebenso ein Held. Er ist es, der zu jeder Zeit für seine Mitmenschen da ist.

Das Motto der Pfadfinder lautet deswegen auch: "Allzeit bereit".

Für uns heißt das: Nicht nur, wenn die Sonne scheint und es bequem ist packen wir mit an. Gerade dann, wenn es schwierig wird und womöglich einem etwas Anstrengung abverlangt wird, sind wir zur Stelle. In dieser Situation zeigt sich, ob jemand wirklich Pfadfinder ist, oder ob er sich nur bequem am Lagerfeuer vergnügen möchte. Helden haben auch nicht immer schönstes Wetter - Helden stehen immer bereit.
 

Charakter und Persönlichkeit

Verantwortung für den Nächsten

Jeden Tag eine "Gute Tat" ist schnell dahin gesagt, doch ist das wirklich so leicht? Schwer ist es eigentlich nicht, aber es gehört doch eine ordentliche Portion Mut dazu, diese Verantwortung zu übernehmen. Bei den Pfadfindern übernimmt jeder nach seinen Fähigkeiten schon früh Verantwortung. So bereitet er sich nach und nach auf größere Aufgaben vor – in seiner Gruppe wie auch im Leben. Aus diesem Grund helfen bei uns auch schon die Kleinsten mit und tragen ihren Teil der Verantwortung. Auf diese Weise trägt auch der Kleinste zum Großen und Ganzen bei und hat Anteil am Erfolg.

Der Nebeneffekt davon ist, daß Kinder sehr früh ein Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Das gilt nicht nur in ihrem "Pfadfinderleben", sondern allgemein für ihr ganzes Leben, gerade auch später im Beruf. Daraus erwächst die Fähigkeit, sich um andere zu kümmern und übertragene Aufgaben sorgfältig auszuführen. So wird es leicht, auch unter schwierigen Bedingungen zusammenzuarbeiten: das sind die wesentlichen Eigenschaften, die durch langes Erleben in unserer Gemeinschaft verinnerlicht werden. Diese Eigenschaften werden Teil der Persönlichkeit  - Eigenschaften, die Voraussetzungen für Führungskräfte in allen Bereichen sind.