Sippenkundschaft auf dem Sommerlager
Sippenkundschaft auf dem Sommerlager
Wie schnell fließt die Alb bei Fischweier? Wie dick ist die Linde bei der Spielberger Kirche? So oder so ähnlich lauteten die Fragen, auf die unsere Pfadfindersippen bei einer Kundschaft auf dem Sommerlager Antworten suchten. Auch künstlerisch war einiges verlangt: So sollte jede Gruppe ein dreistrophiges Gedicht – besser sogar noch als Lied vertont – über das Katzenbachtal vortragen und die Westfront der Spielberger Kirche zeichnen. Die zum Teil lustigen, zum Teil recht anspruchsvollen Ergebnisse unserer Dichter sowie die Werke unserer Zeichner veröffentlichen wir hier.
Eine ganz schwierige Aufgabe wurde nur von einer Gruppe beantwortet: Was hat es mit einer Blockhütte auf sich, die vor etwa 300 Jahren auf einer terrassenförmigen Einebnung am Hang zwischen Fischweier und Spielberg stand? Durch den Zeitraum ließ sich eingrenzen, daß die Sache mit den spanischen und polnischen Erbfolgekriegen gegen die Franzosen zu tun haben mußte, und die Sippe Skiren fand zwei Spielberger Einwohner, die immerhin wußten, daß sich ihre Großväter damit besser auskennen würden, und gleich hilfsbereit die Großväter anriefen. So konnte die richtige Antwort gewonnen werden, daß die Blockhütte als Stützpunkt der Truppen des Deutschen Reiches im Rahmen der Ettlinger Linie gedient hatten. Die Neugier der Pfadfinder ist nun geweckt, und es zeichnet sich ab, daß das historische Interesse an den Abläufen in der Heimat auch nach dem Sommerlager noch zu weiteren Nachforschungen führt.
So ganz nebenbei gab es auch noch eine Punktwertung für die Kundschaft: Gewonnen haben – nicht zuletzt dank der Antwort auf die Blockhüttenfrage - die Skiren mit 71,5 Punkten vor den Kimbern und den Batavern.
Zeichnungen der Spielberger Kirche
Gedicht/Lied der Meute Iltis
Ich bin am hohlen Stein schon gewesen,
am Brandkopf und am Katzenbach.
Viel Menschen, die hier schon dachten nach,
auch lebt hier manches Fabelwesen.
Am Diebswiesen ein Ponyhof liegt,
die Birkenhauklamm tief am Berg.
Die Schönheit, die uns im Tal umgibt,
ermuntert uns zu gutem Werk.
Der Bach, der plätschert munter das Tal lang,
die Zeit, die steht hier herrlich still.
Und jeder, der hier schon Lieder sang,
weilt hier hernach, so lang er will.
Gedicht/Lied der Sippe Skiren
Das Naturschutzgebiet am Katzenbach
liegt in ‘nem Tal, und das ist flach.
Das ganze Tal ist voller Wald,
im Winter wird’s da ziemlich kalt.
Die Vögel fliegen alle fort
und bleiben nicht an einem Ort.
Die Autos fahren auch hindurch
und überfahr’n so manchen Lurch.
Weil Tiere da so selten sind,
stellt’s Umweltamt da Schilder hin:
Man darf nicht von den Wegen gehen
und auch auf keine Blume stehn.
Gedicht/Lied der Sippe Kimbern
Zur Zeit der Coronakrisen
wanderten wir durch den Wald,
suchten nach den Diebswiesen
und hofften, wir fänden sie bald.
Als wir sie gefunden hatten,
waren wir hoch erfreut,
denn wir fanden Schatten
zur heißen Mittagszeit.
Wir wollten hier verweilen
und die Landschaft sehn,
doch mußten wir uns eilen,
um zum nächsten Ziel zu gehn.
Gedicht der Sippe Bataver
Leise klingt das Bächlein rauschend
drüber Vöglein helle singen
Drunten sitz' ich, höre lauschend
Frühlings frisches Anbeginnen.
Reges Treiben hallte schallend
Wie der Tag dann rasch vergangen
senkten sich der Sonne Strahlen
übers Land, die Nacht blieb hangen.
Ruhig sitz' ich drunt' im Tale
Ach, wie lieb wär' mir von Herzen
hätt' ich meine Freud zur Seite,
könnt ich lachen, singen, scherzen.
Gedicht der Sippe Karok
Von Spielberg aus nach Süden gehen,
kann man in naher Ferne sehen
ein Schutzgebiet von der Natur,
das gilt auch um die ganze Uhr.
Zwischen Hinterwald und Birkenhau
hat das Kaninchen seinen Bau.
Am weiten Eck der Siegenklamm
bau’n wir trotz Wasser keinen Damm.
Vom Reichenbach zum Brandkopf hin
…
Vom Katzenbach bis in die Alb
sind weder Bulle, Kuh noch Kalb.
Gedicht der Sippe Hermunduren
Im Naturschutzgebiet namens Siegenklamm
gibt’s viel‘ Bäume, Büsche und auch Schlamm.
Dort pfeifen die Vögel ein lustiges Lied.
Die Sippe Hermunduren heimwärts zieht.
Die Bäume, sie wanken sich im Wind.
Wir die müde Sippe sind.
Auf grauen einsamen Wegen
tut sich uns’re Schar bewegen.
Das Gebiet scheint ganz verlassen
und uns’re Kräfte uns verlassen.
Die Tiere laufen im Wald ganz geschwind
und wir nun bald zuhause sind.