Großfahrt nach Frankreich
Eine abenteuerliche Fahrt zahlreicher Gruppenleiter des Stammes Cherusker gab es zum Ende der Sommerferien. Ziel der zehntägigen Fahrt war die Provence, wo sie jeden Tag eine neue Sehenswürdigkeit ansteuerten.
Etwa zu siebt in einem VW-Bus ging es früh morgens in Langensteinbach los, um schon am zweiten Morgen die große Festung Sisteron zu erreichen. Da staunte so mancher, als sie die auf den steilen Felsen gebauten dicken Festungsmauern sahen. Wohin man sich auch wandte, immer war über einem schon der nächste Wehrgang, oder der schmale Spalt einer Schießscharte durchzog die nächste Mauer. „Diese Festung hätte ich nicht angreifen wollen“, hieß es bald.
Auch die vielen Dörfer und Städtchen, die mit ihren meist blumengeschmückten engen Gassen und den terrakotta-farbenen Dächern ein für die Provence ganz typisches Bild zeigen, trafen auf Begeisterung. Und wenn die große Gruppe, die in Pfadfinderkluft durch die Straßen zog, schon einige Aufmerksamkeit erregte, so war das Erstaunen des Dorfbäckers doch noch viel größer, als die Gruppe kurzerhand alle Baguettes kaufte, die er des Morgens frisch gebacken hatte.
Abends suchte sich die Gruppe jeweils einen abgelegenen Ort zum Übernachten: ein kleines Wäldchen oder eine abgelegene Wiese, von der aus man weit in die umliegenden Täler blicken konnte. Fast die ganze Zeit über war das Wetter so beständig, daß die Pfadfinder nicht einmal ein Zelt aufbauten, sondern sich einfach unter freiem Himmel in ihre Schlafsäcke legten. So konnten sie beim Einschlafen noch ein wenig die Sterne beobachten oder den Mond, der gerade voll und rund am Himmel stand.
Kurz vor Ende der Fahrt besichtigten sie das Amphitheater von Nîmes, eine noch heute genutzten Arena riesigen Ausmaßes. Um das gesamte Theater, das über 100 Meter Durchmesser hat, verlaufen im Ring Gewölbegänge, und die obersten Ränge bieten über die Arena und über die ganze Stadt eine herrliche Aussicht. Anschließend besuchte die Gruppe noch einen von Kaiser Augustus erbauten hervorragend erhaltenen Tempel.
Zehn Tage an Sehenswürdigkeiten und schönen Landschaften, mit tiefen Einblick in die Schönheit der Provence, mit Kontakt mit den Bewohnern der Gegend und mit der Möglichkeit, die französische Sprache anzuwenden oder lernen, waren leider viel zu schnell vorbei – eine Zeit, die nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird.