Ein Planspiel auf dem Winterlager
Bei einem Planspiel handelt es sich um ein Spiel, bei dem der Spielleiter gewisse Regeln vorgibt und die Mannschaften letztendlich mit viel Phantasie eigene Pläne entwickeln und im Rahmen der Regeln beliebige weitere Spielgegenstände erwerben können. Die Skiren haben ein solches Planspiel zweier Raubritterburgen auf dem Winterlager durchgeführt. Einer der Teilnehmer berichtet:
"Auf der Landkarte war für jede Mannschaft eine Burg eingezeichnet, es spielte nämlich im Mittelalter. Außerdem gab es eine Handelsstraße, Flüsse, Bauernhöfe, eine Kirche und vieles mehr. Jede Mannschaft bekam am Anfang einen Startvorrat an Gold, Weizen und Fleisch. Dies wurde benötigt, um sich neue Ritter, Belagerungsmaschinen oder andere im Mittelalter für den Krieg gebräuchliche Dinge zu leisten.
Das Erste, was wir taten, war, für etwas Gold eine Zollstation und einen Wachturm an der Handelsstraße zu errichten, auf dass sie uns während dem Spiel neues Geld einbringe. Wir hätten am Anfang viel mehr investieren sollen, wie sich später herausstellte, da man während dem Spiel vorerst nichts dazukaufen konnte. Erst durch Zufall entdeckte unser Kundschafter im Wald eine kleine Hütte, in der ein Schwarzhändler hauste. Zu verhandeln mit diesem war jedoch nicht leicht. Zumindest bekam es die gegnerische Gruppe deutlich besser hin.
Doch wozu das alles? Letztendlich wollte jede Mannschaft ihre Burg zur mächtigsten aufsteigen sehen. Dazu gehörte natürlich auch, am meisten Geld zu besitzen. Wie wir erfahren hatten, besaßen unsere Gegner eine ähnliche Zollstation, wie wir sie hatten, weiter östlich an der Handelsstraße. Diese wollten wir erobern. Um uns gut auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten zu können, schickten wir wieder unseren Kundschafter, der uns mit Schrecken berichtete, dass dort gleich drei Wachtürme verteilt standen, jeweils mit mindestens einem Armbrustschützen bemannt. Also gingen wir zum Schwarzhändler, der uns fünf Ritter besorgen sollte. Als er dies jedoch zu unverschämt hohen Preisen tat, wurde unsere Gruppe so wütend auf ihn, dass wir ihn entführten und auf unseren Wachturm brachten. Dies war keine gute Idee gewesen, fast wäre die ganze Untergrundorganisation des Schwarzhändlers über unsere Burg hergefallen. Wir ließen ihn aber rechtzeitig frei, mussten ihm aber eine gehörige Entschädigung zahlen, dass er uns die Ritter noch lieferte. Zusätzlich bestellten wir noch zwei Ballisten. Gleichzeitig hatten wir das Problem, dass der unter unserem Schutz stehende Bauer seinen Zehnt nicht mehr an uns zahlen wollte. Er meinte, er gäbe das Getreide lieber frommen Leuten. Zum Glück kamen wir auf die Idee, uns mit der Kirche zu versöhnen und ihr eine dauerhafte Spende zu gewähren. Auf einmal, welch Wunder, zahlte der Bauer auch wieder an uns den Zehnt, den er in Getreide an uns entrichtete.
Nun zurück zum Kampf, welcher jetzt entstand. Wir waren gut vorbereitet, nachdem wir unsere Ballisten mühselig den langen Weg fortbewegt hatten, um in Schußweite zu den gegnerischen Wachtürmen zu sein. Die Gegner hätten nichts davon bemerkt, hätte ihr Kundschafter nicht zufällig den Weg gekreuzt. Es kamen also – noch bevor wir den ersten Schlag gemacht hatten – ein paar Ritter, die begannen, unseren Ballisten zu zerstören. Natürlich wollten wir uns verteidigen, aber wie das so ist, wenn man mit Würfeln kämpft, würfelt man natürlich immer viel zu wenig. So zerstörten die Anderen unseren Ballisten vollständig. Etwas entmutigt machten wir uns auf den Rückzug, hatten aber schon noch Pläne und schickten einen Boten zum Schwarzhändler, bei dem wir uns neue Ausrüstung besorgen wollten. In diesem spannenden Augenblick endete das Planspiel, ein Winterlager geht leider auch irgendwann zu Ende, doch bin ich mir sicher, dass wir stark zurückgeschlagen hätten. In manchen Punkten war die Kriegstaktik der Gegner doch etwas eigen, vor allem, wenn man verhandelte."